Momo

Was is das?

Momo?

So hieß mein letztes Wohnmobil.

 

Leider ist Momo inzwischen den Weg alles Irdischen gegangen. Weil Momo über viele Jahre ein treuer Begleiter war, bleibt es auf dieser Seite wenigstens in Form von einigen Fotos erhalten. Die Beschreibung ist zu seinen Lebzeiten entstanden und bleibt so.

 


Die Vorbesitzer hatten einen kleinen Yorkshire-Terrier. Der (oder besser die, es war eine Dame) hiess Motte. Das Mobil, in dem sie mitfahren
durfte, hiess also folgerichtig das Mottemobil.
Bei mir fährt keine Motte mit und Mottemobil war mir zu lange. Aber dieses Mo-mo blieb irgendwie hängen. Und ich erinnerte mich an Momo, das grossartige Buch von Michael Ende und die so wichtige Erkenntnis: Es gibt keine Zeitsparkasse!

Denn Zeit sparen kann man mit meinem Wohnmobil nicht. Wer es gewohnt ist, in vier Stunden von München nach Hannover zu heizen, und glaubt, er hätte jetzt eben Zeit gespart (wo will er sie einzahlen?), der ist mit Momo absolut verkehrt.

Mit Momo fährt man hundert. Höchstens. Und wenn die Fahrerei nicht mehr bockt, dann bleibt man eben stehen und macht sich’s gemütlich.

Denn das ist der Witz: Momo ist bewohnbar.

 

Momo ist bis -20 Grad erwiesenermassen wintertauglich.

Momo war ursprünglich ein normaler weisser Kastenwagen der so genannten Bremer Baureihe von Mercedes Benz, ein 307D.
1989 wurde das Fahrzeug umgebaut und erhielt ein Hochdach von Reimo und eine Innenausstattung, die im Grossen und Ganzen der eines damaligen James Cook von Westfalia entspricht. Ob die Innenausstattung nach einem Bauplan, möglicherweise wiederum von Reimo, erfolgte, lässt sich nicht nachvollziehen.

Etwa in dieser zeit dürfte auch der Umbau des Motors erfolgt sein. Vermutlich waren dem Vor-vorbesitzer die 72 PS des 240er Vierzylinderdieselmotor zu schwach. Er rüstete Momo mit einem 3005 ccm Fünfzylinder aus, wie er in den späten Strich8 und den frühen 123ern lief.
Dieser Motor hat 80 PS und ein deutlich höheres Drehmoment. Nach heutigen Massstäben bleibt Momo damit zwar eine lahme Krücke, aber um im Verkehr mitzuschwimmen reicht es.

Bei einer Aufbauhöhe von rund 3,30 Metern braucht Momo im Schnitt 13,8 Liter Diesel oder Pflanzenöl auf 100 km. Ein moderner Sprinter braucht dann genau so viel, wenn er auch nur etwa hundert fährt, er verträgt aber kein Pflanzenöl. Ich frage mich, wo da der Fortschritt ist. Ich kenne Leute, die fahren ihre Sprinter das 10. Jahr, haben beinahe genau so viel Rost an ihrer Karre und brauchen bei 130 km/h um die 15 Liter. Da behalt ich lieber mein altehrwürdiges Auto, das nächstes Jahr mit Recht seine Oldtimerzulassung bekommen wird.

 Blick auf Momos Küche

 

Momo auf dem Weg zum Gorges du Verdon, schon mit Dachkoffer.

 

 

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